Steht uns unser Leben frei zur Verfügung oder tragen wir Verantwortung gegenüber unseren Eltern?

Oops, Restricted Content

UPS, eingeschränkter Inhalt.

We are sorry but this post is restricted to folks that have purchased this page.

Es tut uns leid, aber dieser Artikel wird erst nach Bezahlung freigeschaltet.

Im Shop können Sie in diesen Artikel für einen Einblick  hineinlesen.

13 Gedanken zu „Steht uns unser Leben frei zur Verfügung oder tragen wir Verantwortung gegenüber unseren Eltern?“

  1. Lieber Norbert,

    ich danke dir von ganzen Herzen für diesen Blogbeitrag! Es ist genau das was ich fühle. Es ist eine leise Stimme, die ich durch dich richtig hören konnte. Vielen Dank für diese Erfahrung!

    In den letzten Wochen bin ich eine Sinnkrise durchlaufen. Ich bin gerade dabei kompromisslos mein Leben nach mir selber auszurichten und es tauchten sehr viele Selbstzweifel und Gewissensbisse auf. Denn es bedeutet für mich auch in eine weit entfernte Stadt zu ziehen oder gar auszuwandern. Und ich komme ursprünglich aus einer Familie, in der meine Mutter (nach wie vor) psychisch krank ist und mein Vater dominant und gewaltvoll ist. Meine Eltern haben nach wie vor kaum Freunde und ich habe mich in meiner Kindheit wie eine Pflegerin gefühlt. Ich ahne Schlimmes, wenn ich an das Altern meiner Eltern denke und dennoch: Es ist nicht meine Angelegenheit. Ich muss mich trennen und abnabeln. Meine Schwester ist da noch voll drin im Familiengeschehen und ich habe das Gefühl, dass sie mir indirekt die Schuld gibt und mir vorwirft sie im Stich zu lassen.

    Die Wahrheit ist, dass ich dieses in die weite Welt rausgehen und mit kaum bzw. nur sporadischen Kontakt zu meinen Eltern sehr sehr wahrscheinlich auch mit einer tollen Kindheit gemacht hätte – einfach weil ich eher eine wandernde Seele bin.

    Nach deinem Blogbeitrag habe ich für mich etwas erkennen dürfen: Ich brauche kein Drama um die Familie zu verlassen. Und das befreit mich sehr! Danke!

    Antworten
  2. Hallo Norbert, Danke für Deine Gedanken. Du beschreibst hier meines Erachtens nach narzisstische Eltern. Toxische, destruktive Familienstrukturen sind meiner Ansicht nach fast immer vorhanden, wenn sich die Elterngeneration nicht hinterfragt und die selbst in der Kindheit erlebten (durch narzisstische Eltern zugefügten Wunden) unreflektiert an die nachfolgenden Generationen weitergibt…

    Antworten
  3. Lieber Norbert Rogsch,
    sie haben mir mit ihrem Artikel aus der Seele gesprochen, genau so ist es mit
    den giftigen Eltern, gut aber, dass es auch noch ein paar gesunde Eltern gibt.
    Viele liebe Grüsse
    C. Schäfer

    Antworten
  4. Lieber Norbert,

    Danke, einfach nur Danke für diesen wunderbaren Text, der meine ungeordneten Gedanken und Gefühle zu diesem Thema so präzise auf den Punkt bringt. Ich befinde mich genau in diesem Zwiespalt aus unbändigem Freiheitsdrang und einem Wust aus Schuldgefühlen/ Verantwortungsgefühl. Mehr als mein halbes Leben. Mamasitter trifft es perfekt. Geburtstage, Weihnachten, immer diese Erwartungen meiner Eltern, dass die gesamte Familie antanzt, Harmoniegetue.
    Die Beziehung zu meinem Mann und den Kindern dagegen ist anders. Echt. Frei. Jeden Tag aufs neue ein tiefes JA, weil Freiheit und Verantwortung sich nicht ausschließen. Meine Kinder sollen jetzt und später ein freies unbeschwertes Leben führen..
    Diese Woche hatte meine Mutter Geburtstag. Erwartete, dass alle zum üblichen Kaffee und Kuchen antanzen.
    Unsere Kinder 12 und 16 fragten uns verzweifelt, ob sie da wirklich hinmüssen. Unsere Antwort war: nein.
    Unterschwellige tiefste Enttäuschung seitens meiner Mutter war die Folge. Natürlich wurde das nicht ausgesprochen. Mein Mann und ich haben meine Eltern stattdessen zum Italiener eingeladen zum Mittagessen. Den Rest des Tages hatten wir frei. Was der Rest der Familie davon hält? Bin jetzt wohl offiziell das schwarze Schaf.

    2019 – ab jetzt keine faulen Kompromisse mehr. Nur was uns gut tut.

    Liebe Grüße Anja

    Antworten
  5. Danke für diesen Text: hilft sehr bei der Klärung des eigenen Standpunkts und der eigenen (abschließenden) Haltung. Der Satz: Und sind es nicht gerade diese missbrauchenden, vernachlässigenden und ausbeutenden Eltern, die später unter dem Deckname Liebe an ihre Kinder vollkommen unberechtigte und überhöhte Erwartungen stellen? ist absolut korrekt und gut auf den Punkt gebracht. So ist es. Je giftiger ein Familiensystem ist, umso mehr wird geradezu eingefordert, dass da erwachsene Kind (weiterhin) für die Bedürfnise der Eltern da sein soll. Das war es nämlich schon als Kind und geht dann nahtlos weiter. Darin emotionalen Missbrauch zu erkennen und sich abzugrenzen ist ganz wichtig. In dem Moment werden die Forderungen weniger, natürlich verlässt man somit das (sinkende) Familienschiff. Gesunde Eltern fordern nicht. Ich kenne ein altes Elternpaar in der Nachbarschaft, das seinem erwachsenen Kind vorwirft, sein Leben zu leben und nicht das Leben, das die Eltern vorgesehen haben und nun ständig klagen, dass eben dieses Kind nicht für die eigenen Bedürfnisse zur Verfügung steht, obwohl diese Leute fit und gesund sind, alles alleine machen können und auch die finanziellen Mittel haben, für sich selbst zu sorgen. Da wird es richtig missbräuchlich. Gut, dass das Kind sich abgrenzt. Sollte jeder lernen, und zwar bereits schon in dieser Zeit des Älterwerdens der Eltern, später wird es umso schwieriger.

    Antworten
  6. Lieber Norbert,

    Ich finde den Artikel sehr gut geschrieben, und kann mich mit deiner Meinung an meinem heutigen Entwicklungspunkt zu hundert Prozent identifizieren.
    Ich finde was du schreibst sehr reflektiert, und in keiner Form Schwarz-Weiß.

    Zu dieser Erkenntnis gehört natürlich auch, das ein Kind den “Missbrauch”überhaupt wahrnimmt. Ich habe einen Freund, der neben seiner Mutter wohnt (sein Vater ist verstorben), die ihn wirklich für so viel einspannt, das man bei ihm schon ein Burnout feststellen kann, durch diese doppelte Verantwortung, sowohl für seine Mutter, wie auch für sich.
    Er fühlt sich schuldig, ihr gegenüber…er war immer das “schwarze Schaf” (zu das er in meinen Augen “gemacht” wurde, und was schon Missbrauch genug ist), und versucht nun durch möglichst viel Unterstützung sein Bild als verkannter Sohn doch noch gerade zu rücken.

    Da nehme ich Bezug auf deinen Artikel, wäre es hier nicht gerechtfertigter, das sich der Sohn anfängt zu lösen, und endlich ein freies Leben anfängt zu leben, ohne die Geißel der Schuld?

    Bei mir ist ebenfalls mein Vater vor einem Jahr verstorben, und ich habe mein Leben lang unter dem narzisstischen Missbrauch beider Elternteile gelitten. Mein Bruder ist daran zerbrochen.
    Ich habe mein Leben damit verbracht Energie aufzubringen, alles “gerade zu biegen”…bis ich begriffen habe, das nur ich mich “verbiege”, und zwar so sehr, das ich mich von mir entfremde, etwas das automatisch stattfindet, wenn man nie gut genug ist.

    Ich habe kurz vor dem Tod meines Vaters angefangen den Kontakt einzuschränken, und bemerke nun das Anspruchsdenken meiner Mutter, für sie da sein zu müssen, aber das sehe ich nicht so.

    Ich sehe es so wie du, ich habe nie richtig angefangen zu leben, und für mich ist ein Ablösungsprozess unumgänglich, um endlich frei zu sein.
    Ich habe Jahre geopfert, und habe gedacht wie Jens sagt: ” Wir suchen uns einander aus, um etwas zu lösen”. Das Problem ist nur, das wenn einer versucht etwas zu erarbeiten, und der Andere nicht, dann ist es kein Lösungsprozess mehr, sondern verschwendete Lebensenergie.
    Genau die Energie, die wir benötigen, um uns selbst zu finden.

    Ich finde die Aussage: Unsere Eltern haben gegeben was sie konnten ziemlich fade. Für mich fängt Verantwortung bereits beim Kinder bekommen an. Und ein Kind bekommen ist nicht schwer, schwer ist, aus ihm einen zufriedenen und glücklichen Menschen zu machen.
    Wenn ich schon kein solcher Mensch bin, wie kann ich dann ein Kind in diese Welt setzen?
    Und wieso muss ein Kind dafür, das Eltern noch menschliche Züge behielten auf ewig dankbar sein?

    Ich habe nicht überlebt, weil meine Eltern irgendwo doch nicht so falsch waren…denn mein Bruder hat es nicht.
    Ich habe überlebt, weil ich mich für das Leben entschieden habe, und dazu gehört auch los zu lassen, was einem nicht gut tut.

    Ich gehe auch zu keinem Menschen, der mich schlägt zurück, oder?

    Ich denke, sobald ein Mensch mir vermittelt, das er bereit ist auch auf mich zu zugehen, und an sich zu arbeiten, dann würde ich mich auf diese Beziehung einlassen, da er mich respektiert.

    Und das bedeutet das Wort Be-ziehung : Verbinden!

    Wenn aber keine Verbindung existiert?

    Diese Gedanken erscheinen evtl. schwarz-weiß, weil sie die Schlussfolgerung einer langen Reise durch verschieden Prozesse sind, in dessen natürlich von Person zu Person und von Eltern zu Eltern ganz andere Wege möglich sein können.
    Aber gerade die gesellschaftlichen Zwänge, verleiten nicht auch diese dazu Kinder bekommen zu müssen? ..und die Kinder sind dann die Altersvorsorge? Ist das nicht schwarz-weiß?
    Ist nicht alles individuell und von “Fall zu Fall” unterschiedlich?

    Und ist es nicht wie du, Norbert sagst so, das zufriedene Eltern auch zufriedene Kinder großziehen, die ohne das sich diese Frage stellt, auch ihre Eltern im Alter begleiten? Und zwar, weil es eine Bereicherung für sie ist, und keine Bürde?

    Und diese Familien gibt es zur genüge, so eine habe ich mir z.b meine in meiner Illusion oft gebaut, weil ich es mir so gewünscht hätte, und nur so “überleben” konnte.
    Aber irgendwann muss man mal aufwachen und anfangen zu fühlen, und dazu gehört leider auch, das man Entscheidungen fällen muss, die nicht sehr einfach sind aber wie du auch sagst: “Wir sind auf der Welt um unser selbst willen”!!
    Und was mir sehr wichtig ist, ist der Spruch: ” Du kannst nur für Andere da sein, wenn es dir selber gut geht”!
    Und das stimmt, und deshalb steht das eigene Wohl an erster Stelle, denn somit ist auch das gemeinschaftliche Wohl gesichert.

    Ich denke, das Schwarz-Weiß Denken herrscht so allgemein vor, das es uns emotional nicht gut tut, und deshalb lieber Nobert, finde ich dein Gedankengut überhaupt nicht destruktiv.

    wir sind niemandem auf dieser Welt etwas schuldig, außer uns selber.

    Viele liebe Grüße von Maria

    Antworten
    • Liebe Maria,

      ich sage herzlichen Dank für deinen Beitrag, für deine Offenheit, deine verbalen Blumen und ich bin berührt von deinen Zeilen und deiner persönlichen Geschichte.

      Was deinen Freund angeht, sind meine Gedanken bei dir und aus meiner Sicht finde ich es wichtig, dass er unbedingt und schnellstmöglich nach sich und seinem Leben schauen soll und seine Grenzen der Mutter gegenüber setzt, um so weiteren Missbrauch durch seine Mutter zu verhindern.
      Dazu bräuchte er meiner Meinung nach eben die Erkenntnis über den Missbrauch, von dem du zuvor schreibst.

      Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder an einem kranken Familiensystem mit dementsprechenden Eltern innerlich zerbrechen, so wie dein Bruder. Leider wollen aus meiner Beobachtung heraus nur wenige, besonders Eltern und die Familie nicht verstehen, warum es soweit gekommen ist.
      Somit hat für mich z.b ein Suizid keinen Sinn (er ist generell aus meiner Sicht sinnlos), aus dem einfachen Grund, dass Eltern sich die Sachen dann doch irgendwie schön reden, sie sich der Verantwortung entledigen und somit kein Lerneffekt gegeben ist. Im Gegenteil, Eltern nutzten das glaube ich noch gerne, um sich noch mehr Selbst zu bemitleiden und von anderen bemitleidet zu werden, nach dem Motto, die armen Eltern.
      Dann finde ich es doch besser, am Leben zu bleiben und seine Unzufriedenheit kund zu tun, vielleicht den Kontakt zu reduzieren bzw. abzubrechen bzw. sich nicht mehr für das Familiendrama zur Verfügung zu stellen und zu sagen, ich bin dann mal weg.

      Denn so einige Familiensysteme sehe ich als ein sinkendes Schiff, wo es besser ist, von Bord zu gehen, auch wenn wir vielleicht ein paar Meter schwimmen müssen, bis wir wieder Land sehen.

      Ich denke ich kann gut nachvollziehen und mitfühlen was du hier beschreibst und es liest sich für mich, als ob du dich auf einem guten Weg zu dir selbst befindest. Fein.

      Und dabei wünsche ich dir weiterhin alles Gute, viel Erfolg, so dass du es schaffst das Leben zu leben das deiner Seele, deinem Herzen entspricht, mit all seinen Sehnsüchten, Träumen, seelischen Bedürfnissen und Wünsche.

      Alles Liebe für Dich
      Norbert

      Antworten
  7. Lieber Norbert,
    ich finde, du hast ein sehr wichtiges Thema angeschnitten. Es ist tatsächlich noch etwas heikel in unserer Gesellschaft, gerade, wenn es darum geht, dass die Eltern Pflege bräuchten. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Umfeld umso selbstverständlicher darauf reagiert, umso selbstverständlicher man selbst damit umgeht. Wenn du dich für deine Freiheit entscheidest, dabei aber ein schlechtes Gewissen hast, dann werden dich die Leute triggern und deine Entscheidung in Frage stellen. Wenn du aber aus tiefstem Herzen deine Freiheit lebst und damit völlig im Reinen bist, dann wird es auch keine Menschen geben, die das in Frage stellen. Das ist meine Erfahrung.

    Auch ich bin der Meinung, dass wir ein Leben in Freiheit leben können und dürfen. Wir müssen tatsächlich nichts. Der Text von Khalil Gibran, den du am Anfang deines Artikels hast, ist einfach wunderbar und für mich so wahr. Wie du weißt, habe ich mich auch in den letzten Jahren befreit. Ich habe mich oft gefragt, wie ein wirklich geheiltes Verhältnis mit den Eltern aussieht, denn ein solches habe ich angestrebt. Es ist ein Prozess, wie du schon sagst. Was hat sich nicht alles gezeigt, von dem ich noch nicht einmal wusste, dass es in mir wirkt. Und hierin besteht die Herausforderung. So viele Dinge, Programme laufen unterbewusst. Daher dürfen wir uns ganz genau beobachten in den unterschiedlichsten Situationen, immer und immer wieder. Heute habe ich diesen Frieden, den ich immer wollte. Ich habe einen Umgang mit meinen Eltern gefunden, der mir gut tut und umso mehr ich mich geheilt habe, umso mehr hat sich unsere Beziehung verändert, ist entspannter geworden und auch meine Eltern haben ihren Umgang mir gegenüber geändert. Da ist mehr Wertschätzung auf beiden Seiten, mehr Achtung. Und wenn mich doch mal wieder etwas triggert, dann sind es wirklich nur noch Kleinigkeiten und ich schaue sie mir an. Die großen, tiefen Wunden sind verheilt, dafür habe ich gesorgt.
    Wie ich diese Heilung angegangen bin, habe ich ebenfalls in einem Blogartikel aufgeschrieben. Hier der Link: http://anja-reiche.blogspot.de/2015/08/frieden-mit-den-eltern.html

    Ich wünsche einem jedem wahren Frieden in sich und mit den Eltern! Die Wunden können heilen und Freiheit ist möglich!!!

    Herzensgrüße von mir
    Anja

    Antworten
    • Liebe Anja,

      herzlichen dank für Deinen Kommentar und ich finde es schön, wenn du für dich einen guten und gesunden Weg im Umgang mit deinen Eltern gefunden hast und du deinen Frieden gefunden hast.

      Ich sehe das ähnlich wie du und gehe davon aus, dass wenn wir in unserer gelebten Freiheit klar sind, wir immer mehr mit Menschen in Resonanz gehen, die das bejahen.
      Aus meiner Sicht wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch Menschen geben, die trotzdem anderer Meinung sind und uns in Frage stellen, nur es wird uns nicht mehr „triggern“ und wir können entspannt und locker damit umgehen.
      Du schreibst, „dass ich sicherlich weiß das du dich in den letzten Jahren befreit hast.“ Ich weiß es von deinem Erzählen. Ich vermute das meinst du? Ansonsten weiß ich es nicht, dafür kenne ich dich zu wenig.

      Wie du hier schreibst, sehe auch ich es als eine große Herausforderung, all die Dinge, Programme, destruktiven Glaubenssätze an die Oberfläche zu bekommen und sie auszutauschen gegen das, was für uns stimmig ist, was mit unserem Wesen und unserem Leben in Freiheit überein stimmt.

      Dabei finde ich die 8 Punkte bei deinem Artikel, den du hier angelinkt hast „Frieden mit den Eltern“ sehr schön und kann mir gut vorstellen, dass sie für den einen oder anderen Leser hilfreich sein können.

      Letztendlich gehe ich davon aus, je freier wir uns fühlen, je freier wir unser Leben leben und je freier wir von den irdischen und menschlichen Verstrickungen sind, desto mehr werden wir auch wieder die Liebe zu uns selbst, zu unseren Eltern und zur ganzen Welt spüren können.

      Sonnige Grüße aus der Steiermark
      Norbert

      P.S Liebe Anja, ich habe gesehen, dass du mich beim “Liebster Award” nominiert hast. Ich bin wirklich freudig überrascht und sage ganz lieben Dank, dass du dabei an mich gedacht hast.
      Allerdings gestehe ich zu, dass mir das Fragen beantworten, andere nominieren etc. gerade (und vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt) zu viel ist. Ich freue mich, wenn du dafür Verständnis hast.

      Antworten
  8. Hallo Norbert Rogsch,
    ich möchte Dir antworten, weil Dein Artikel mich in meinem Schmerz berührt und weil ich spüre, dass Du eine Menge nicht integrierten Leids mit Dir herumträgst.
    Unsere Leben sind nicht frei, wie könnten sie auch? Wer wirklich frei ist, ist erleuchtet. Ich bin es nicht. Verantwortung für meine Eltern, bzw. meinen Vater, weil nur er noch lebt? Nein, ganz selbstverständlich nicht. Mitgefühl, ja – soweit ich ihm im Herzen verziehen habe, ist es mir möglich.
    Es gibt keine wirklich reifen, erwachsenen Mütter und Väter. Mein Vater hat den Jähzorn seines Vaters, meines Großvaters, durch Sadismus gegen seine Kinder ersetzt. Im besten Willen, wirklich. Ich glaube zutiefst daran, dass sich jeder von uns seine Mutter, seinen Vater aussucht und umgekehrt unsere Eltern uns. Da ist etwas zu lösen. Das passt, ob wir das nun toll finden oder nicht. Das Leben schenkt uns die Möglichkeit zu wachsen, zu reifen, erwachsen zu werden. Das ist nicht einfach – aber leicht, wenn wir uns dafür entscheiden (können).
    In meiner Kindheit ging es viel zu oft um Leben oder Sterben. Ich habe überlebt. Das war nicht nur einmal haarscharf. Mein Bruder ist daran gestorben. Und dennoch haben meine Eltern getan, was sie konnten, mir so viel Liebe gegeben, wie sie konnten. Es reichte zum Überleben. Das ist viel oder wenig, je nachdem, ob man ein Glas als halbvoll oder als halbleer bezeichnet.
    Auch Du hast überlebt, wenn alles nur Gift gewesen wäre, was von Deinen Eltern gekommen wäre, hättest Du das nicht.
    Dein Artikel malt mir zu sehr schwarz-weiß. So einfach ist das nicht.
    Möge Dir meine Antwort von Nutzen sein.

    Antworten
    • Hallo Jens,

      herzlichen dank für deine Meinung, für das was du für dich glaubst und dass du dich mit deiner für mich sehr persönlichen und tragischen Kindheitserfahrung zeigst. Danke.

      Deine Antwort nutzt mir insofern, dass ich für mich nachspüren konnte, dass ich mich mit dem, was ich glaube, spüre, erkannt habe, um einiges wohler fühle und stimmiger für mich ist. Besonders wenn du glaubst, dass es unter den ca. 8 Milliarden Menschen keine wirklich reifen erwachsenen Väter und Mütter gibt. Ist das nicht ein frustrierender Glaubenssatz? Oder wenn du schreibst, dass unsere Leben nicht frei sind. Obwohl du selbst sagst, dass es mit Erleuchtung möglich ist. Also glaubst du ja irgendwie doch, dass es möglich ist, oder?
      Und ich glaube, in dem wir durch neue Erkenntnisse immer mehr Licht in unsere Dunkelheit bringen, geschieht für uns ein Stück Erleuchtung, womit wir für uns wieder mehr Befreiung erfahren bzw. Freiheit gewinnen.

      Vielleicht hast du ja Lust, dich einmal (oder mehrmals) für den Gedanken zu öffnen, dass es vielleicht doch möglich sein kann, dass du/wir in vollkommenen inneren Frieden und Freiheit, leicht und unbeschwert am Erdenleben teilnehmen kannst/können und dass es doch irgendwo in dieser Welt den einen oder anderen wirklich reifen und erwachsenen Menschen bzw. Elternteil gibt?

      Alles Liebe für dich
      Norbert

      Antworten
      • Danke Norbert,

        dafür, dass Du mir Deinen Blick auf die Welt zeigst, der immer „richtig“ ist, weil Du „richtig“ bist, so wie Du bist. Immer.

        Wir stimmen darin überein, dass jeder von uns die Fähigkeit hat, durch neue Erkenntnisse immer mehr Licht in unsere Dunkelheit zu bringen. Dies geschieht etwa durch unseren Austausch. In meinem Leben ist das eine zentrale Größe.
        Mein Blick ist, noch, getrübt. Ich werde in diesem Jahr meine Brille überflüssig machen…

        Wo noch Dunkelheit ist, ist keine vollkommene Reife. Das Leben ist so wunderbar, dass es uns stets mit dem versorgt, was wir brauchen, auch um zu reifen (sofern wir es wollen).
        Ein Mann, der glaubt weise zu sein, hat aufgehört weise zu sein. So ist es auch mit dem frei sein. Mich frustriert das nicht, ich sehe es vielmehr als Ansporn jeden Tag etwas freier zu werden. Ich werde von vielen als sehr frei angesehen. Ich kenne die Grenzen meiner Freiheit.
        In vollkommenem Frieden mit dem zu sein, was ist, unbeschwert und leicht, erleichtert den Weg zu mehr Freiheit, zu mehr Licht in der Dunkelheit, ungemein.

        Alles Liebe für Dich. Jens

        Antworten

Schreibe einen Kommentar