Die Eltern sagen, das was wir da tun ist Erziehung.
Die Lehrer sagen, das was wir da tun, ist dich etwas lehren.
Das Kind sagt, das was ihr da tut, ist für mich Folter, ist für mich die Hölle, lässt mich leiden und versaut mir meine unbeschwerte, glückliche Kindheit.
Ich will schlafen wenn ich müde bin und nicht weil ihr glaubt zu wissen, wieviel Schlaf ich brauche.
Ich will, dass ihr fürsorglich, einfühlsam und achtsam mit meinem Körper umgeht und ihn nicht schlagt oder an ihm herumzerrt.
Ich will essen wenn ich hungrig bin und nicht weil ihr das sagt.
Ich will lernen was mich interessiert und was mir Spaß macht und nicht was ihr mir unter grausamen Druck vorgebt.
Ich will lernen wenn ich Lust habe und nicht nach einem vorgegebenen starren Zeitplan.
Ich will Förderung, um meine Gaben, Talente und Fähigkeiten zu entdecken und nicht um so zu werden wie ihr mich haben wollt.
Ich will mich anstrengen, weil mir etwas am Herzen liegt und nicht weil ich nach guten oder schlechten Noten be- und verurteilt werde.
Ich will ausschlafen und mich auf den Tag freuen und mich nicht müde in eine Lernanstalt quälen und mich dort langweilen.
Ich will meine Mütze absetzen wenn es mir danach ist und nicht wieder aufsetzen müssen, wegen euren Angstneurosen.
Ich will abenteuerlustig die Welt erkunden und von euch nicht die ganze Zeit hören pass auf, fall nicht hin.
Ich will verrückt sein, Unsinn machen, toben und schreien und es nicht unterdrücken müssen, weil es euch peinlich ist.
Ich will offen, echt und ehrlich zu euch sein können und nicht eure unerfüllten kindlichen Bedürfnisse erfüllen müssen.
Ich will Nein und Stop sagen können und nicht, dass ihr ständig meine Grenzen übergeht.
Ich will kindgerecht aufwachsen können und nicht die Bürden eines Erwachsenen tragen müssen.
Warum habt ihr euch dafür entschieden, eure Erwachsenenmacht dazu zu missbrauchen, um über mich zu bestimmen, um über mich zu verfügen, um euren Frust bei mir abzuladen, um mir Gewalt anzutun, um mir zu sagen wie ich sein soll, was ich lernen soll, was mir wichtig sein soll, wie ich aussehen soll, wie ich mich verhalten soll und um mir zu sagen wann ich richtig bin und wann falsch, wann ich gut bin und wann böse, wann ich Strafe verdient habe und wann nicht?
Wie könnt ihr nur so sein und dabei mein zerbrochenes Herz, mein zerstörtes Vertrauen, meine Abspaltung von mir selbst, meine Traurigkeit, meine Tränen, meine Ängste, meine Ohnmacht und meine Sehnsucht nach Eurer Liebe, nach Eurem Schutz und nach Eurer Geborgenheit, in meinen Kinderaugen nicht sehen?
Mit verzweifelter, voller Schmerz erfüllter Stimme sage ich euch als euer Kind,
bitte hört auf damit, denn das was ihr da tut, ist für mich Folter, ist für mich die Hölle, lässt mich leiden und versaut mir meine unbeschwerte, glückliche Kindheit.
Ich freue mich über Ihre Wertschätzung und Unterstützung:
DANKE!