Habe den Mut und befreie dich und dein inneres Kind aus dem Netz deiner Mutter

Da ich den Eindruck habe, dass immer mehr erwachsene Kinder in sich spüren, dass im Kontakt mit ihrer Mutter etwas nicht zu stimmen scheint, sie sich vielleicht eingeengt, unverstanden, missbraucht, klein gehalten und benutzt fühlen und sich damit nicht wohl, unfrei und unglücklich fühlen, habe ich hier einmal meine Erkenntnisse zusammen gefasst, die für den einen oder anderen vielleicht hilfreich sind.

Erkenntnisse, womit ich meine rein irdische, menschliche Sichtweise über das Verhalten vieler Mütter darstelle und ich bewusst die spirituelle Ansichten außen vor lasse, da ich sie in diesem Artikel nicht hilfreich finde.
Erkenntnisse, mit denen ich wie immer auch falsch liegen kann.

Hier also meine Erkenntnisse.

Wenn ich richtig beobachte, befinden sich viele von uns in tiefer Gefangenschaft in einem von der Mutter gesponnenen Netz und das,
– egal ob wir scheinbar unser Leben in Freiheit leben
– egal welcher Gesellschaftsschicht wir angehören
– egal ob wir große Leinwandhelden, Musiker, A, B, C Promis oder „Normalbürger“ sind
– egal wie weit weg wir von ihr wohnen und
– egal wie (todes) mutig, erfolgreich und verantwortungsvoll wir in der Welt sonst sind.
Dieses Netz, das ich auch gerne mit flexiblen Gummibändern vergleiche, hat für jeden, der sich darin befindet, eine ungeheure negative Auswirkung auf sein Leben.
Und zwar aus dem Grunde, weil dieses mütterliche Netz und ihre energetischen Gummibänder für uns normal geworden sind, wodurch sie für uns kaum bis gar nicht spürbar sind und sie somit ganz unmerklich einen Großteil unseres Lebens bestimmen.

Diese unschuldigen und zart aussehenden mütterlichen Spinnenfäden haben es in sich, denn sie sind sehr stabil, robust und haben eine hohe Dehnbarkeit und Reissfestigkeit. So können diese mütterlichen Spinnenfäden uns raus in die weite Welt lassen, ohne dass wir dabei merken, dass in Wirklichkeit unsere Mutter über viele unserer Schritte die Fäden in der Hand hält.
Es ist wie beim Fischfang. Man gibt dem Fisch (dem erwachsenen Kind), der am Haken hängt etwas Schnur, damit er sich frei fühlt und sich austoben kann, doch sobald der Fisch (das erwachsene Kind) sich in Sicherheit fühlt oder etwas müde wird, zieht man den Fisch (das erwachsene Kind) wieder etwas näher zu sich ran. Dieses Spiel geht eine Weile so weiter, bis der Fisch (das erwachsene Kind) dann soweit ist, dass man ihn mit einem Ruck aus dem Wasser ziehen kann. Der Fisch ist gefangen, das erwachsene Kind ist wieder ganz nah bei der Mutter gelandet und zwar dort, wo es die Mutter haben will, damit ihre selbstsüchtigen Forderungen und Bedürfnisse erfüllt werden.

Viele Kinder werden von der Mutter auf teilweise sehr schwer ersichtliche Weise soweit kontrolliert und beherrscht, dass sie es vielleicht niemals schaffen über den Tellerrand des Heimatortes hinaus zu schauen.
Die meiste Zeit befinden sich diese erwachsenen Kinder, die bei der Mutter an erster Verfügungsstelle stehen, in der Nähe der Mutter und in einem für die Mutter überschaubaren Radius.

Manche Kinder bekommen von der Mutter sogar die Erlaubnis, in ein anderes (weit entferntes) Land ziehen zu dürfen und dort mit einer selbst gegründeten Familie leben zu dürfen, aber meistens nur deshalb, weil ein anderes oder andere Kinder derzeit zur Verfügung stehen. So kann es passieren, dass wenn ein bis dato mütterliches verfügbares Kind anfängt sich aus der mütterlichen Gefangenschaft zu lösen, die Mutter anfängt, die Fäden eines anderen Kindes wieder straffer zu ziehen.
Aus irgendwelchen, vielleicht durch den Verstand scheinbar logischen, gut argumentierenden und Sinn machenden erklärten Gründen, kommt die weit entfernt lebende Tochter, der weit entfernt lebende Sohn, wie aus dem Nichts doch wieder in die Heimat und in die Nähe der Mutter zurück. Wie etwa durch einen Jobwechsel, der sich plötzlich wunderbar und unerwartet als Chance anbietet. Oder die Beziehung zerbricht und sie fahren/ziehen heim zu Mama, die dann ganz liebevoll für sie da ist, sie umsorgt und tröstet. Oder aber sie holen sich ihre pflegebedürftige Mutter zu sich nach Hause, da sie sich als Tochter oder Sohn ihrer Mutter gegenüber verpflichtet fühlen.
Dabei wird uns meistens nicht klar, dass wir in Bezug zu unserer Mutter keine wirklich freie eigenständige und selbstbestimmte Herzentscheidung getroffen haben, sondern dass wir vollkommen unwissend uns den mütterlichen Erwartungen und Bedürfnissen (die Fäden, an denen die Mutter gerade gezogen hat) entsprechend verhalten.

Wir können uns, besonders wenn wir überzeugte kleine Rebellen sind, natürlich einreden wie frei wir sind, wie frei und selbstbestimmt wir unser Leben gegenüber unserer Mutter leben, das ändert meistens leider nichts daran, dass genau das Gegenteil bei vielen von uns der Fall ist und dass unser Leben von unserer Mutter stark gesteuert wird.
Niemand kann etwas dagegen tun, wenn wir uns und andere glauben lassen, dass wir unser Leben frei von unserer Mutter leben, aber auch niemand außer wir selbst müssen den Preis für unseren Selbstbetrug bezahlen.
Und dieser Preis ist aus meiner Sicht ein sehr hoher Preis.
Mögliche Folgen für ein uneingestandenes Leben in Gefangenschaft des Mutternetzes können z.B. sein, dass wir in unserem eigentlichen Leben nie wirklich ankommen und immer ein Leben leben, das von unsere Mutter bestimmt wird.

Erlauben wir uns einmal all die Partnerschaften, Ehen und Familien anzusehen, die daran gescheitert sind, weil die Mutter ihre Fäden gezogen hat, ohne dass wir es merkten. Oder die nie gelebten Träume, die nie erfüllten Sehnsüchte wie z.B. in ein anderes Land ziehen zu wollen, weil wir erst darauf warten, bis die Mutter (endlich) gestorben ist und wir (in Wahrheit unsere Mutter) uns erst dann die Erlaubnis geben, gehen zu dürfen. Dann, wenn es vielleicht für uns selbst zu spät ist, weil wir von Krankheiten geplagt sind. Krankheiten die gerade dadurch entstanden sind, weil wir nicht auf unsere Seele, auf unser Herz gehört haben.

Wie viele erwachsene Kinder von uns, ob Söhne oder Töchter, leben mit ihrer Mutter in einem Haus oder in der Nähe, um dort als Partnerersatz von ihrer Mutter benutzt, ausgenutzt und klein gehalten zu werden? Erwachsene, gestandene Männer und Frauen, die in frühester Kindheit von der Mutter in ein so enges Netzgeflecht eingebunden worden sind, dass es für sie bisher nie eine Chance gab, einen Lebenspartner zu finden, mit dem sie hätten glücklich werden können bzw. mit dem sie ihre eigene Familie hätten gründen können.
Kinder, deren Leben von der angeblich liebenden, immer gut meinenden Mutter soweit gesteuert, manipuliert und sabotiert wurde, dass sie es in diesem Leben vielleicht nie erleben werden, wie es sich anfühlt, wirklich ihr ganz eigenes Leben in Freiheit, Liebe und Freude zu leben, außer wir fangen damit an, diese lebensbehindernde Freiheitsberaubung der Mutter zu durchschauen und lösen uns davon.

Wenn
– wir also unsere Lebensträume glücklich und in unbeschwerter Freiheit leben wollen
– wir ein Leben leben wollen, ohne die Mutter ständig im Nacken sitzen haben zu wollen
– wir ein Leben wollen, das frei von schlechtem Gewissen, Schuldgefühlen und falschen Pflichtgefühlen unserer Mutter gegenüber ist
– wir uns ein Leben aufbauen wollen, wo wir in einer glücklichen, freien, gegenseitig wertschätzenden und erfüllten Partnerschaft leben wollen, mit unserem Partner vielleicht eine herzliche Familie gründen wollen,
– wir unser Herzprojekt, unsere Herzensarbeit finden und leben wollen,
– wir erfolgreich auf allen Daseins Ebenen leben wollen,
– wir ein ganzheitliches, lustvolles, gesundes und Spaß machendes Erdenleben in vollkommener Freiheit leben wollen,
– wir in einem Land, Stadt, Ort leben wollen, wo unser Herz schon beim Aufstehen vor Freude hüpft, weil es dort so wunderbar ist,
– …

dann ist jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt, Wege zu suchen und zu finden, dass wir uns immer mehr aus der Gefangenschaft unserer Mutter befreien.

Was wir bei der Befreiung sicherlich gebrauchen können ist unter anderem,
– unseren Mut und unsere Entschlossenheit, uns diesem Mutter Thema zu stellen
– unser Wille, unser Leben frei von Mutterkontrolle leben zu wollen
– unseren Glauben, dass wir auch ganz ohne unsere Mutter lebensfähig sind und dass wir ohne sie glücklich leben können und dürfen
– und die Erinnerung daran, dass die Schöpfung sich wünscht, dass wir uns von niemandem, auch nicht von unserer Mutter (Vater, Familie) unser Lebensrecht auf ein freies, eigenständiges und erfülltes Leben nehmen lassen.

Viele bleiben meiner Beobachtung in der mütterlichen Gefangenschaft hängen, weil sie glauben, dass die räumliche (rebellierende) Distanz ausreichend genug ist und weil sie glauben, dass sie es geschafft haben, weil sie vielleicht ihr eigenes Geld verdienen, sie ihre eigene Wohnung haben, einen Partner gefunden haben, sich ihre eigene Familie aufgebaut haben und ihr ganz eigenes Leben zu leben scheinen.
Aus meiner Sicht kann die räumliche Distanz zwar ein guter, notwendiger erster und wichtiger Schritt sein, die wahre Befreiung findet für mich allerdings ausschließlich in unserem Inneren statt und zwar dort, wo die tief hartnäckig verankerten innerlichen Mutterseile uns fest und gefangen halten.

Aus überlebensstrategischen Gründen haben wir uns vielleicht seit unserer Kindheit eingeredet, dass wir mit unserer Mutter wunderbar auskommen, dass wir sie vielleicht als unsere beste Freundin bezeichnen, dass wir sie als unsere Mutter toll finden und keine Probleme mit ihr haben. À la, „Meine Mutter ist die Beste auf der ganzen Welt“.
Aus diesem Grund haben wir vielleicht kein schlechtes Wort auf unsere Mutter kommen lassen, waren immer brav mit ihr solidarisch obwohl sie Dinge getan hat, die nicht in Ordnung waren. Ohne ihr Verhalten und Tun zu hinterfragen, haben wir vielleicht uneingeschränkt zu ihr gehalten.

Wollen wir aber unser naives, gutgläubiges kindliches Verhalten gegenüber unserer Mutter hinter uns lassen, um als bodenständige, erwachsene und frei lebende Frauen und Männer unser Leben gestalten zu können und wollen wir, dass diese Missbrauchswunden und Kindheitsverletzungen heilen sollen, dann brauchen wir meiner Meinung nach den Mut, unserem inneren Kind zu begegnen, das vor lauter Angst vor der festhaltenden, einengenden und Luft weg nehmenden Mutter, brav, still und wie gelähmt in der Ecke sitzt. Denn ist es nicht gerade diese innere Kindes Angst in uns, die uns von unserem normalen, alltäglichen erwachsenen Verhalten in der Gegenwart unserer Mutter sofort wieder zu angstvollen unsicheren kleinen Kinder werden lässt?

Vielleicht übertreibe und dramatisiere ich maßlos mit dem, was ich hier schreibe. Vielleicht sind wir aber auch in frühester Kindheit soweit konditioniert und manipuliert worden, um ja nicht das Verhalten unserer Mütter in Frage zu stellen, es niemals wagen sie zu kritisieren und um einfach weiter so zu leben, wie es unsere Mutter von uns erwartet, egal ob wir damit uns gegenüber Seelenvergewaltigung betreiben oder nicht?

Ich freu mich auf jeden Fall, wenn mein Artikel dem einen oder anderen hilfreich ist und ihm vielleicht etwas Befreiung, Erleichterung, Klarheit und Verständnis für sich selbst gibt. Das gilt auch für Mütter, die für sich durch diesen Artikel vielleicht erkennen können, wie ihre eigene Freiheit von ihren Müttern blockiert und behindert wurde.


Ich freue mich über Ihre Wertschätzung und Unterstützung:

DANKE!

14 Gedanken zu „Habe den Mut und befreie dich und dein inneres Kind aus dem Netz deiner Mutter“

  1. Hallo lieber Norbert,

    Dein Artikel beschreibt meine Situation ziemlich präzise. Ich könnte sogar noch einige Details hinzufügen. Übertrieben ist er auf alle Fälle keinesfalls. Meine Erkenntnis des Jahres (meines Lebens?) hat dazu geführt, dass sich aus vielen einzelnen Puzzlestücken bzw. Puzzleclustern nun mein ganzes Puzzle vollständig und klar ausgebildet hat. Wo ich vorher nur Zusammenhänge geahnt bzw. vermutet hatte, sind jetzt alle Mechanismen offengelegt.

    Meine erste Erkenntnis: Es handelt sich bei meiner Mutter bzw. hier im Artikel um einen weiblichen perversen Narzsissmus (https://umgang-mit-narzissten.de/kinder-narzisstischer-muetter/). Ich kann nun alle Verhaltensweisen meiner Mutter (und des co-abhängigen Vaters) verstehen, mich davor schützen und eine effektive Aufarbeitung beginnen (physischer und emotionaler Missbrauch mit einer Prise emotionalen Inzests!).

    Meine zweite Erkenntnis: Mein Überlebenswille hat zu Schutzmechanismen in meiner Kindheit/Jugend geführt, die jetzt immer noch ablaufen, obwohl sie nicht mehr nötig wären. Das hat bei mir letztendlich zu einem „komplexen Posttraumatischen Belastungssyndrom“ geführt (super Buch darüber von Pete Walker, im Juni 2019 bei erschienen: ISBN: 978-3-96257-075-0). Jetzt verstehe ich meine Verhaltensweisen als Folge von dem Verhalten meiner Eltern und bin somit in der Lage, gezielt aufzuarbeiten.

    Und, ich habe jeglichen Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen! Vor perversen Narzissten kann man sich nur durch Distanz/Kontaktabbruch schützen, da man sonst immer wieder in ihre Fänge gerät und es super schwer ist, kühlen Kopf zu bewahren. Keine schöne Erkenntnis, aber für mich nicht anders zu bewerkstelligen, wenn ich m e i n Leben leben möchte.

    Viele Grüße
    Markus

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  2. Lieber Norbert,
    ein sehr guter Text der mir aufgezeigt hat, wie sehr die Spinnfäden noch immer vorhanden sind.
    Die zwischen meiner Mutter und mir. Mit Sätzen, die in mir ein schlechtes Gewissen hervorrufen weil ich mich nicht genug kümmere.
    Meine Kinder versuche ich nicht mehr zu lenken, habe sie früh eigene Entscheidungen treffen lassen und diese akzeptiert weil es ihr Leben ist was ich nicht leben und was mir nicht gefallen muss. Sie leben nicht für mich.
    Schwerwiegender ist das Mutternetz zu meinem Partner. Alles was er macht wird angeblich verstanden um ihn in der nächsten Sekunde genau für dieses Verhalten zu kritisieren. Für die Beziehung ist das sehr belastend.
    Auch bei mir wurde versucht mich mit einzuspinnen, was ich von Anfang an abgelehnt habe. Ich bin nicht greifbar, was sie unheimlich stört. Habe ich doch ihren Sohn weggenommen.
    Sie versucht sich sehr viel einzumischen, lässt ihre Kinder nicht los. Am Anfang bis zu 30 Anrufe am Tag und in der Nacht waren normal, bis ich Anrufvrbot zumindest zur Nachtzeit sowie Hausverbot erteilt habe. Das wurde nach zwei Jahren wieder aufgehoben mit der Bedingung, dass ich in Ruhe gelassen werde.
    Dieses Verhalten versucht mein Partner auf mich zu übertragen mit Kontrollanrufen etc. Wenns mir zu bunt wird ignoriere ich die Anrufe, was dann wieder zu Stress führt.
    Alles nicht so einfach.

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  3. Lieber Norbert,
    sie haben Recht mit dem was sie am Ende ihrer Erkenntnis sagen. Sie übertreiben meiner Meinung nach wirklich sehr. Ich entnehme daraus, dass sie große Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Mutter haben. Vielleicht können sie sich ja mit ihr aussöhnen? Schreiben allein hilft da nur bedingt.
    Ich wünsche ihnen alles erdenklich Gute.
    Johanna

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  4. hinals behinderte kranke frau habe icheingetlichimmer das gefuehl das meinemutter ein festes netzt um michspaannt wobei ich dabeialleinzurueckgelassenwerdeohnehilfen oder kontakte nun sogarin griechenland…..claudiaverzweifelt…

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    • Liebe Claudia,
      herzlichen Dank für deine Nachricht.
      Ich denke ich verstehe deine Verzweiflung all zu gut und denke, dass du in deiner Situation Hilfe, welcher Art auch immer bräuchtest.
      Ich wünsche dir, dass du diese Hilfe findest und bekommst und dass sich deine Situation schnellstens zum Besseren und zu deiner Heilung ändert.

      Alles erdenkliche Gute für dich

      Liebe Grüße
      Norbert

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  5. Was es so alles gibt.Es müsste auch gefragt werden und erläutert,weshalb es Mütter gibt die „Fesseln“,oder einen Band legen die auf Anhieb beim Erwachsen werden nicht verstanden wird.Es braucht nämlich auch Verständnis für die Mutter aus welcher Lebensverhältnissen sie als Kind stammt,vielleicht Traumatisiert war.Wenn sie das Glück hatte,z.B.nicht Vergewaltigt und Missbraucht gewesen zu sein als Kind.Denn viele Frauen erlebten diese AngstZustände und Bedrängnis als Belastung viele Jahre nachher.Es gibt Gründe wenn das sogenannte „Fesseln“ zu stark empfunden wird.Es kann auch einen Vorwand sein von den Eltern mehr zu verlangen und sie einzuschränken aus egoistische Gründe.Die totale Freiheit gibt es nicht,sie ist immer mit der Verantwortung verbunden mit jene Generation im Zeitgeschehen,die zuerst da war.Und warum Menschen krank werden als Folge von…..Es gibt immer noch die Hotelmamas und der ewige Student auf Weltreise.Was ist also zu tun,damit auch älter gewordene Menschen mobil sind und bleiben.Auch sie möchten noch das Leben gestalten und Mitgestalten.Sonst ist es doch eher langweilig.

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  6. Lieber Norbert,

    ein prima Beitrag. Auf den Punkt gebracht!

    Ich war 33 Jahre alt, verheiratet, stand existenziell voll auf eigenen Beinen. Als ich einen absolut unspektakulären Beschluss zu meinem Leben fasste, zuckte ich plötzlich zusammen. Mir fuhr der Gedanke durch den Kopf: „Was würde deine Mutter dazu sagen?!“. Was ich wollte, passte nicht in IHR Wertesystem. Mir fiel es damals auf, doch die (Ab-)Lösung brauchte noch einige Jahre, noch manchen inneren Prozess und äußere Trennung, sowie viele Menschen, die mich mit ihrem Dasein dabei begleiteten.

    Eines Tages, nach intensiven Erlebnissen in einem Selbsterfahrungsseminar, besuchte ich meine Eltern wieder einmal. Als ich dort ankam, konnte ich meine Mutter plötzlich „nur“ als Frau wahrnehmen. Die Mutterbindung war völlig verschwunden. In mir stieg erstmalig das Gefühl auf, wirklich ein Mann zu sein. Als ich sie in dieser Energie umarmte, der Geste nach wie sonst auch, riss sie sich los und flüchtete regelrecht in die Wohnung.

    Etwa eine halbe Stunde später folgte ich ihr. Als ich in die Wohnung kam, kam sie gerade auf der anderen Seite des Zimmers durch eine Tür. Augenblicklich blieb sie stehen, zitternd am ganzen Körper. Auf meine neugierige Frage, was denn nun los sei, kam die Antwort:“Schrecklich! – – – Und schön!“

    Sie machte noch manchen Anlauf, mich wieder einzufangen. In einem Brief bekam ich z.B. den Satz: „Wenn du eines Tages das erste Wort, das du lerntest auszusprechen, nicht mehr wirst sagen können, dann wirst du begreifen, was du verloren hast!“ Sie reagierte manchmal emotional etwas über. 🙂

    Seit der damaligen Veränderung hat sich unsere Beziehung langsam völlig gewandelt. Wir begegnen uns heute auf Augenhöhe. Ohne Netz.

    Für mich sind Deine Sätze also komplett nachvollziehbar.

    Herzliche Grüße,

    Eberhard

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    • Lieber Eberhard,

      erstmal herzlichen Dank für deinen Kommentar und deiner eigene Erfahrung die du gemacht hast und die du hier schilderst.
      Ich kann nur sagen, wow und finde es sehr schön zu lesen, dass du deiner Mutter heute auf Augenhöhe begegnen kannst.
      Was für ein Segen finde ich. So soll es meiner Meinung nach sein und so kann es gehen. Dein Beispiel denke ich, kann uns allen Mut machen. Prima und danke fürs Mit-teilen.

      Liebe Grüße
      Norbert

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  7. einen wunderbaren Text der die Wahrheit ist. Ich (57)selbst habe das erlebt meine Mutter ist vor 8 Jahren gestorben und ich war auch sehr krank musste dann mein Leben in die Hand nehmen. Ich habe nach 30 Jahren Ehe die Scheidung eingereicht und bin vor 4 Jahren in die Schweiz gekommen habe meine Kinder zurückgelassen meine ganze Familie dann war ich allein nur ich kein Geld eine kleine Wohnung und ich hab mich gefunden.

    Heute nach 4 Jahren habe ich meine Kinder meine ganze Familie wieder zurück gewonnen. Es war ein holpriger, steiniger Weg ich würde ihn immer wieder gehen. Auf meinem Weg habe ich hier in der Schweiz sehr viele liebe Menschen kennengelernt die mir sehr viel geholfen haben. Das Spinnennetz das ist ein Thema in unserer Gesellschaft ich befasse mich schon Jahren damit.

    Lg Danielle

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    • Freut mich, dass dir mein Text gefällt und ich sage lieben Dank für deinen Kommentar.
      Ich freu mich sehr zu lesen, dass du es geschafft hast, deine ganze Familie zurück zu gewinnen.
      Ich hatte Gänsehaut als ich das gelesen habe. Meinen Glückwunsch.

      Lg
      Norbert

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  8. danke für diesen berührenden text, der den wunden punkt in mir trifft… ich als gefesseltes kind und jetzt als mutter und großmutter, die wieder fesselt…. aber die zeit ist reif, alles ist möglich, heilung ist jetzt

    mut und vertrauen in die eigene seelenkraft , die aus der göttlichen quelle kommt, die mich speist
    dieser mut wird mich mit meinen 62 jahren dazu befähigen, in mir drinnen alles zu erkennen und dann im außen zu leben, was mein auftrag hier ist
    und was ich so um mich als wall aufgebaut habe, das lasse ich ……………..
    lg mathilde

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    • Ich danke dir herzlichst für dein Kommentar, Mathilde.
      Ich bin sehr freudig überrascht, dass du als Mutter dazu stehst, gefesselt zu haben.
      Meinen Respekt dafür, dass du dich damit öffentlich hier zeigst.
      Ich bin es gewöhnt, dass die meisten Mütter die ich erlebe, ihre Hände in Unschuld waschen, jegliche Verantwortung von sich weisen und sich angegriffen fühlen.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg bei deiner Umsetzung

      Lg
      Norbert

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